Chronik - Homepage des SV Eintracht 66 Dörbach

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Chronik des SV Eintracht 66 Dörbach

Das  Spiel mit dem runden Leder hielt in den ersten Jahrzehnten unseres  Jahrtausends auch in unserer Heimat seinen Siegeszug und erfreute sich  alsbald immer größerer Beliebtheit. Nicht verwunderlich daher, dass sich  auch in unserem Ort bereits vor den Wirren des Zweiten Weltkrieges  junge Menschen zum sportlichen Wettkampf zusammenfanden und Spiele gegen  benachbarte Dörfer austrugen. Die Gründung eines Vereines  kam jedoch  damals durch politische Unruhen und den Kriegsausbruch nicht zustande.  Viele der damaligen Akteure kehrten nach dem Krieg nicht mehr in ihre  Heimat zurück. An eine sportliche Betätigung war in dieser Zeit ohnehin  nicht zu denken. Die Sorgen und Nöte, in die unser Volk durch diese Zeit  getrieben worden war, belastete die Menschen schwer, stand doch in  vielen Familien die Hoffnung noch an, dass ihre gefangenen bzw.  vermissten Familienmitglieder noch den Weg in die Heimat zurückfinden  würden.
Erst Anfang der fünfziger Jahre, nach Überbrückung der  größten Not, kehrte die Freude an sportlicher Betätigung wieder. Junge  Menschen, die sich bei uns für den Fußballsport begeisterten, fanden  Aufnahme im Nachbarort beim FSV Salmrohr, auch weil dort ein geeigneter  Platz zur Verfügung stand.
Zu beginn der sechziger Jahre wurde in  Salmrohr ein Hartplatz geplant und gebaut, der auch den beiden  Volksschulen (Salmrohr und Dörbach) zur Nutzung offen stand. Da  ansonsten die Dörbacher Jugendlichen den Platz nur nutzen konnten, wenn  sie Mitglied des FSV waren, reifte in ihnen und einigen  begeisterungsfähigen Erwachsenen der Plan, in Dörbach einen eigenen  Fußballplatz zu erbauen. Dieser Plan fand in dem damaligen  Ortsbürgermeister Karl Bläsius seinen größten Befürworter und  energischsten Verfechter. Rasch und äußerst tatkräftig ging er an die  Arbeit, um diesen Wunschtraum zu verwirklichen. Am Waldrand wurde Land  von der Gemeinde angekauft, die Erlaubnis von der Forstwirtschaft  erlangt, Zuschüsse bei allen zuständigen Stellen beantragt, alles lief  erstaunlich glatt und reibungslos. Doch dann schien der ganze Traum wie  eine Seifenblase zu zerplatzen. Die Zuschüsse wurden Anfang 1966 mit der  Begründung abgelehnt, dass in dem Ort Dörbach kein eigenständiger  Sportverein existiere. Aber dieser ablehnende Bescheid konnte die einmal  angefachte Euphorie nicht mehr bremsen. Fast über Nacht wurde ein  Verein aus der Taufe gehoben. Eine erste Werbeaktion führte dazu, dass  sich innerhalb ganz kurzer Zeit bereits 95 Mitglieder fest für den noch  zu gründenden Verein einschreiben ließen.
Die Originalliste .  
Bei der Gründungsversammlung am 14.April 1966 kamen dann noch einmal 25  weitere Gründungsmitglieder hinzu, sodass der SV EINTRACHT 66 DÖRBACH  e.V: seine Geburtsstunde mit 120 Mitgliedern feiern konnte.
Damit war  jedoch nur das allererste Etappenziel erreicht. Die Schwierigkeiten  begannen erst. Drei große Schwerpunkte galt es schnellstmöglich zu  erledigen:

- Man benötigte eine aktive Fußballmannschaft, die noch in der Saison 1966/67 den Spielbetrieb aufnehmen sollte

- Es musste ein Ausweichplatz für die Heimspiele gefunden werden

- Das eigentliche Ziel, einen eigenen Fußballplatz für die Gemeinde zu errichten, steckte noch in den Kinderschuhen.

Die  Mannschaft der Aktiven war bei der vorherrschenden Begeisterung schnell  gefunden. Der Spielplatz unter großen Mühen auf dem Kellerberg (sprich:  Kallabärisch) hergerichtet. Mit einer Ausnahmegenehmigung des  Fußballverbandes durfte das zu kleine Spielfeld in der ersten Saison  bespielt werden.
Die Gründermannschaft.
Am 21.April 1966 gewährte die Gemeinde dem neuen Verein einen Zuschuß in Höhe von 500.-DM  zum Erwerb von Trikots, Toren, Bällen etc. Auch erste Sponsoren gab es  bereits. Die nachfolgende Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf  Vollständigkeit:

Fa. Jos. Theisen     Sehlem       250,-DM
Fa. Gott.Lehnen      Dorf          250,-DM
Fa. Lehnen           Sehlem         325,-DM
Salmhotel            Salmrohr       250,-DM

So  versehen mit vielen guten Wünschen machte der Verein seine ersten  erfolgreichen Gehversuche. In der Saison 1966/67 nahm er aktiv mit einer  Seniorenmannschaft und einer Jugendmannschaft (A/B) am Spielbetrieb  teil. Aus traditionellen Gründen und wegen der sensationellen Erfolge  der Borussia aus Dortmund (Europapokalsieger 66) wurden die  Vereinsfarben gelb schwarz gewählt.

Trotz aller Freude über den  eigenen Verein wurde das eigentliche Ziel, der neue Fußballplatz, nicht  vergessen, ja er wurde jetzt um so dringender gebraucht. Karl Bläsius  verstärkte seine Aktivitäten noch mehr. Durch persönliche Interventionen  bei Verbänden und Ministerien in Köln und Mainz gelang es ihm, mit dem  "Projekt Dörbacher Fußballplatz", noch im Jahr 1966 auf die Liste der  förderungswürdigen Bauprojekte zu gelangen und damit die entsprechenden  Mittel zu erlangen. Am 25.Mai 1966 wurden durch Gemeinderatsbeschluß die  Arbeiten am Sportplatz Dörbach öffentlich ausgeschrieben, nachdem  Hilfegesuche an die Pioniere des deutschen und französischen Heeres  gescheitert waren.

Der finanzielle Rahmen für das geplante Bauvorhaben sah wie folgt aus:
Zusagen für Zuschüsse:
      Land Rheinland-Pfalz                14.000,-DM
      Kreis Wittlich                             4.700,-DM
Eigenmittel der Gemeinde                27.800,-DM
Kostenvoranschlag gesamt              46.500,-DM

Tatsächlich entstandene Kosten für das gesamte Projekt: 56.970,-DM

An  dieser Stelle einen herzlichen Dank an alle, die tatkräftig zum  Gelingen beigetragen haben, besonders auch an die  Gemeinderatsmitglieder, die die finanziellen Kosten damals mitgetragen  haben. Vor allem auch deshalb, weil die finanzielle Situation der  Gemeinde durch den gerade fertiggestellten Kirchenanbau und die  Beteiligung am Sportplatz in Salmrohr sehr angespannt war.
Bereits am  20.Mai des darauffolgenden Jahres (1967) konnte die Einsegnung des  Rasenplatzes feierlich begangen werden. Der Verein hatte zu diesem  Zeitpunkt, nach nur einem Jahr Existenz unter dem Vorsitz von Gerhard  Hansen, zwei große Erfolge zu feiern.
Der Seniorenmannschaft war auf  Anhieb die Erringung der Meisterschaft in der 3. Kreisklasse gelungen,  verbunden mit dem Aufstieg in die 2. Kreisklasse. Der Kader dieser  Meistermannschaft umfasste folgende Spieler: Baden Franz, Barzen Karl-Heinz, Bietz Peter, Bläsius Jakob, Esch Josef, Gansen Ferdinand, Hauprich Konrad, Hoffmann Klaus, Krewer Hermann, Krier Franz-Josef,  Mehrfeld Johann, Neumann Leo, Noll Manfred, von Pidoll Franz, Rauen  Dieter, Schick Helmut, Schmitt Günther, Stolz Walter, Thiel Peter, Thul  Paul, Thörner Werner, Wagner Rudi.
Sensationell wurde in der  darauffolgenden Saison erneut der Meistertitel errungen und der Aufstieg  in die 1.Kreisklasse geschafft. Es folgten Jahre, in denen diese  erkämpfte Position gefestigt wurde, und sich der SV Eintracht 66 Dörbach  einen guten Namen erwarb. Unter dem Vorsitz von Josef Thiel ging es  dann wieder ein Stück voran auf der Erfolgsleiter. In der Saison 1972/73  gelang der Sprung in die A-Klasse Mosel. Aber wie immer im Leben  folgten auch Tiefen. Ein Jahr später konnte der Abstieg in die  1.Kreisklasse nicht vermieden werden. Zwei Jahre krebste man dort in den  unteren Tabellenregionen herum. Schließlich entschloss man sich unter  dem Vorsitz von K.-H.-Barzen zu einer Spielgemeinschaft mit  dem SV Dreis. Nach einigen sportlichen Startschwierigkeiten erwies sich  diese Fusion als recht erfolgreich, und in der Saison 1979/80 glückte  der erneute Aufstieg in die A-Klasse Mosel.
Hier zeigte man sich  spielerisch sehr stark und etablierte sich im oberen Tabellendrittel.  Am Ende der Saison kam es jedoch bedauerlicherweise zum Abgang mehrerer  Leistungsträger, sodass die Mannschaft völlig neu formiert werden  musste. Obwohl sich das neue Team recht kampfkräftig zeigte, musste der  bittere Wiederabstieg hingenommen werden. Einige Jahre brauchte nun die  Mannschaft, um sich völlig zu regenerieren. Große Erfolge feierten in  dieser Zeit nur die zahlreichen Jugendmannschaften, die unter der Obhut  von Jugendleiter Ludwig Meyer endlich wieder junge erfolgshungrige  Talente für die erste Mannschaft hervorbrachten. Mit ihnen stellte sich  schließlich wieder der Erfolg ein. 1984 gelang der Wiederaufstieg in die  A-Klasse nach zwei nervenaufreibenden Entscheidungsspielen gegen Bullay und Monzelfeld.
Mit der Verpflichtung von Spielertrainer Theo Irmisch  war die A-Klasse  nur Durchgangsstation für unsere Elf. In einem spannenden Dreikampf mit  Bernkastel und Niederemmel gelang die Erringung der Meisterschaft und  der direkte Aufstieg in die Bezirksliga.
Die Bezirksligaelf 1986/87.  
Sportlich waren die Jahre in der Bezirksliga wohl der absolute  Höhepunkt des Vereins bis dahin, auch wenn letztendlich immer nur gegen  den Abstieg gekämpft werden konnte. Einige Male gelang es nur äußerst  knapp, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, sogar in die Relegation  musste man und Entscheidungsspiele austragen, die uns bis nach  Niederzissen führten.
Erfreulich für Verein und Mannschaft war in  dieser Zeit, dass man in Herrn Jürgen Zapf und der Firme Proxxon einen  Sponsor fand, der seine Verbundenheit mit dem Verein in den letzten  Jahren des öfteren demonstrierte. Auch an ihn an dieser Stelle ein  Dankeschön.
Nach dem unvermeidlichen Abstieg in die A-Klasse  bemühte man sich jahrelang vergeblich noch einmal den Sprung auf die  überkreisliche Ebene zu schaffen. Unter Trainer Helmut Kilian gelang  dann immerhin der Weg in die Relegationsrunde um den Aufstieg in die  Bezirksliga, in der man allerdings scheiterte. Nach turbulenten Jahren  mit vielen Trainerwechseln gelang es dann endlich in der Saison 1997/98,  die A-Klasse wieder in Richtung Bezirkliga zu verlassen. Als  Aufsteiger gelang es uns auf Anhieb uns an der Tabellenspitze zu  etablieren und sogar zum Meisterschaftskandidaten zu entwickeln. Am Ende  belegten wir einen hervorragenden 3.Platz.Im nächsten Jahr galten wir  als Mitfavorit und wurden dieser Erwartung auch gerecht. Bis zum  allerletzten Spieltag kämpften wir mit der SG Kyllburg/Badem um die  Meisterschaft. Diese, und den damit verbundenen direkten Aufstieg in die  Landesliga, verspielten wir im letzten Saisonspiel beim  Abstiegskandidaten SV Haag durch eine 2:1 Niederlage. Somit stand uns  wiedereinmal die leidige Relegationsrunde ins Haus. Diese entwickelte  sich zu einem wahren Krimi. Nichts für schwache Nerven !! Am Ende fehlte  uns ein einziges Tor, um den Traum des direkten Durchmarschs in die  Landesliga wahr werden zu lassen.
Die folgende Saison entwickelte  sich schnell zu einem sogenannten Selbstläufer. Wir lagen von Anfang an  an der Tabellenspitze und bauten unseren Vorsprung immer weiter aus,  sodass am Ende eine Überlegene Meisterschaft in der Bezirksliga West  stand. Damit verbunden war natürlich der Aufstieg in die Landesliga Süd.  Ein Erfolg, wie ihn unser Verein bis dahin noch nicht erreicht hatte.
Die  Saison 2000/2001 in der Landesliga begann erstaunlicherweise sehr gut.  Wir konnten uns sofort etablieren und gut mithalten. Ja, es gelang uns  sogar uns zusammen mit Salmrohr II und Konz an der Tabellenspitze  festzusetzen. Am Ende setzte sich Salmrohr II durch und wurde  Landesliga-Meister. Uns reichte am letzten Spieltag ein Punkt gegen  den alten Rivalen Badem/Kyllburg, um einen hervorragenden zweiten  Tabellenplatz zu erringen, und die damit verbundene Relegation um den  Aufstieg in die Verbandsliga Rheinland. Welch ein Erfolg !!!
Aber die  Krönung auf eine schon überragende Saison brachte die nun folgende  Relegationsrunde. Das Auftaktmatch gegen Krettnach endete 0:0  unentschieden. Das obligatorische Elfmeterschießen konnten wir für uns  entscheiden, was uns in die gute Ausgangsposition brachte, das Krettnach  nun zuerst gegen Bad Breisig spielen mußte und wir uns nach dessen  Ergebnis richten konnten. Lange Rede, kurzer Sinn. Krettnach gewann  gegen Bad Breisig mit 1:0 und war damit gerettet. Uns reichte in Bad  Breisig somit ein Unentschieden. Aber darauf wollte sich unsere  Mannschaft erst gar nicht einlassen. In einem überragenden Spiel siegten  wir 3:0. Die Sensation war perfekt. Aufstieg in die höchste  Verbandsklasse; Durchmarsch durch die Landesliga. Unglaublich aber wahr.  Nun wartet auf uns das Abenteuer Verbandsliga. Hoffen wir, das wir dies  genauso bravourös überstehen, wie die anderen zuvor.
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